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Demokratische Schule


Antrag auf Einrichtung eines Modellversuchs zur demokratischen Schule in Hildesheim

Vorschlagsbegründung: Der Hildesheimer Rat soll einen Antrag an das Land Niedersachsen zur Einrichtung einer Demokratischen Schule in öffentlicher Trägerschaft (in Form eines Modellversuchs) in Hildesheim stellen. Bis jetzt gibt es diese Schulform leider nur als Privatschule und außerhalb Hildesheims.

Demokratie verwirklichen! Bildung braucht Zukunft - Zukunft braucht Bildung

Eine Schulprojekt für alle Kinder in öffentlicher Trägerschaft. Nur Lernen in einer Gemeinschaft die das soziale Miteinander, das gemeinsame Lernen, ein demokratisches Umfeld, gemeinsame Entscheidungen von Schülern, Eltern und Lehrern über alle die Schule betreffende Themen und Lerninhalte in den Mittelpunkt rückt darf eine Zukunft haben und nicht das Aussortieren und Fördern von angeblich leistungsstarken Schülern, oder Kinder von bessergestellten Eltern.

  • angelehnt an Schulpolitische Positionen der Gewerkschaft "Erziehung und Wissenschaft" aus dem Jahre 2001:

Damit die größere Selbstständigkeit und Selbstverantwortung der Schulen für die demokratische Erneuerung des staatlichen Schulwesens genutzt werden kann und nicht zu Entwicklungen wie Mängelverwaltung, neuer Hierarchisierung, Deregulierung der Beschäftigungsverhältnisse, Privatisierung, Ökonomisierung und Kommerzialisierung führt, müssen folgende Punkte zum Ziel ernannt und umgesetzt werden:

  • Schulen müssen selbst so sein wie ihre SchülerInnen werden sollen. Demokratie, Mündigkeit, Toleranz müssen gelebt werden. Schulen müssen als Orte demokratischer Teilhabe für alle erfahrbar sein. Die demokratische Schule muss als handlungsorientierte pädagogische Einheit mit weitgehenden Partizipations- und Mitbestimmungsrechten aller Beteiligten strukturiert sein.

  • Demokratische Schulen benötigen ausbalancierte Macht- und Entscheidungsverhältnisse. Partizipations- und Mitbestimmungsrechte im pädagogischen wie im Personalbereich auf Seiten der Lehrenden, Lernenden und Eltern sind erforderlich. Die Mitglieder des Schulleitungsteams sollen von der Schulgemeinde auf Zeit gewählt und ihr gegenüber verantwortlich sein.

  • Globalhaushalte sind nicht förderlich. Die Bewirtschaftung von Sach- und Personalmitteln muss auf Basis vorgegebner, zu erarbeitender Standarts bezüglich Umfang und Qualifizierung des Personals erfolgen. Budgetierung darf nicht zur Deregulierung von Beschäftigungsverhältnissen und zur Beschäftigung schlecht oder nicht qualifizierten Personals führen.

  • Die Schulgemeinschaft muss Mitsprache bei der Zuweisung des Personals haben. Sie sollen jedoch das pädagogische Personal werden einstellen noch entlassen können. Standarts sind erforderlich.

  • Enthierarchisierung der pädagogischen Professionen sowie der Beziehungen zwischen Schulverwaltung, Schulaufsicht, Schulleitung und der Schulgemeinde kennzeichnet ein demokratisches Schulwesen und fördert die Qualität.

Das Schulwesen der Bundesrepublik Deutschland - gleich , ob staatlich oder privat - steht gemäß Grundgesetz und den Länderverfassungen unter der Aufsicht des Staates. Der staatlichen Schulaufsicht kommt durch gemeinsames Handeln der schulfachlichen wie der verwaltungsfachlichen Seite vor allem die Aufgabe zu, darauf zu achten und dafür zu sorgen, dass das Schulwesen die Grundprinzipien unserer Verfassung - Sozialstaatlichkeit, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie- und Toleranzgebot, Chancengleicheitsgebot und Minderheitenschutz, Qualitätsgebot - verwirklicht bzw. verwirklichen kann. Die Schulaufsicht hat immer dann den direkt steuernden Zugriff auf die Schulen, wenn demokratische Rahmenvorgaben verletzt werden und ohne ihren Zugriff diese Rahmenverletzungen offensichtlich nicht behoben weden können. in diesem Sinne: Demokratie verwirklichen! Bildung braucht Zukunft - Zukunft braucht Bildung

ERGÄNZUNG: Der Hildesheimer Rat soll einen Antrag an das Land Niedersachsen stellen, um die Einrichtung einer Demokratischen Schule in öffentlicher Trägerschaft zu unterstützen. Dazu sollte der Rat sich mit dem Thema auseinandersetzen. Bis jetzt gibt es diese Schulform leider nur durch private Initiativen von Eltern, Lehrern und Schülern.


Diskussionen

  • Alfred ist dafür
    +3

    Ein ganz toller Vorschlag. Ich hoffe, er gelangt in den Stadtrat und der Stadtrat setzt ihn um

  • ... das hat eher nichts mit dem Bürgerhaushalt zu tun.

    • ich denke, es hat mit dem Bürgerhaushalt zu tun. Es fehlt allerdings, das stimmt, dass ich möchte, dass der Hildesheimer Rat einen Antrag an das Land Niedersachsen stellt, die Einrichtung einer Demokratischen Schule in öffentlicher Trägerschaft zu unterstützen. Dazu sollte der Rat sich mit dem Thema auseinandersetzen. Bis jetzt gibt es diese Schulform leider nur durch private Initiativen von Eltern, Lehrern und Schülern.

  • W66
    0

    Gute Idee.

    Aber was hat das mit dem Bürgerhaushalt zu tun? Eingespart wird dadurch nichts.

    • Nein, damit wird nichts eingespart, aber es ist eine (meiner Meinung nach sehr sinnvolle) Sache, für die es bisher keine Mittel von der Stadt gibt.

      UNd es geht ja im Bürgerhaushalt nicht nur darum, mitentscheiden zu dürfen, wo etwas NICHT ausgegeben wird, sondern vor allem auch wofür das Geld ausgegeben wird.

  • Hartmut ist dafür
    0

    Das nannte man bisher Gesamtschule. Eine dritte könnte kostensparend in Himmelsthür entstehen. Das wäre ein Vorschlag zur Verbesserung des Haushalts und der Schullandschaft.

    • Die Gesamtschule ist sicherlich derzeit die Schule die am ehesten alle Kinder entsprechend ihren Fähigkeiten und Interessen fördert. Die Demokratische Schule geht noch weiter und überlässt den Kindern noch mehr Selbstständigkeit und demokratische Entscheidungsfreiheit. Darüber sollten Schüler, Eltern und Lehrer reden. In Hildesheim gibt es eine Gruppe, die sich bereits damit auseinandersetzt. Eine weitere Gesamtschule in Himmelsthür ist selbstverständlich zu begrüssen.

      • MillyMay ist dafür
        +1

        Problematisch ist sicherlich, dass diese "Schulform" bisher in der breiten Öffentlichkeit unbekannt ist oder falsch verstanden wird. Vielleicht sollte ein Antrag als erstes darauf abzielen, die (finanzielle) Unterstützung für fundierte Infoveranstaltungen einzufordern. Erst dann machen auch alle weiteren Anträge Sinn?? Hier mal einer meiener "Lieb-Links" zu dem Thema (leider auf englisch): http://www.youtube.com/watch?v=Z1yl0MFYzXc&feature=related

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