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Rekommunalisierung des Rhön-Fresenius-Klinikums.


Rhön ist out! Es wütet nun Fresenius an den Patientenbetten! Der DAX-Konzern verkündete vor zwei Jahren ein Plus von 14 Prozent - so soll es weitergehen. Zwischen 2007 bis 2011 verdoppelte der Konzern seine Gewinne und legte auch in den Krisenjahren 2008 und 2009 zu. Das neu gebaute Klinikum Hildesheim, gebaut mit Fördermitteln des Landes Niedersachsen, wird zum Spielball der Finanzhaie. Die Geldgier anonymer Aktienmillionäre entscheidet über unser ehemaliges Städtisches Krankenhaus! Doch so anonym sind diese Finanzhaie nicht. Fresenius ist ein Konzern, der von China bis USA alles produziert und versorgt, was mit Medizin in Verbindung steht. Sie schaffen sich ihren eigenen Markt für ihre Produkte. Die Krankenkassen und Politiker schauen dabei nur stumm zu. Fresenius produziert von Infusionslösungen- pumpen, Anästhetika, Antibiotika, Sonderernährung, Blutbeutel, Transfusionstechnologie, Dialysegeräte bis zur Biotechnologie (Vektorproduktion, Gentherapie). Der Krankenhausbetreiber „Helios“, 2005 von Fresenius für 1,5 Mrd. Euro gekauft, wurde in den achtziger Jahren in Atlanta in enger Verbindung mit der Chase Manhattan Bank und „3M“ gegründet. „Helios“ kooperiert mit Firmen wie Astra Zeneca, Glaxo Wellcome, Johnson und Johnson, Merck, Pfizer, Pharmacia und SmithKline Beecham. „3M“ produziert nicht nur für Krankenhäuser Milchsäure- Indikationsstäbchen, elektronische Stethoskope und Computer, sondern beliefert auch die Automobil- und Rüstungsindustrie. Für die Aktionäre eine nette Garantie, fallen die Kurse im Krankenhausbereich, werden die Gewinne in die Rüstungsindustrie gesteckt. Im Aufsichtsrat von Fresenius sitzt Roland Berger! Der weiß wie Profite maximiert werden: Outsourcen! Entlassen! Rationalisieren! Schließen! Ob Opel oder privates Klinikum, wenn die Profitrate sinkt, wird „alternativlos“ vernichtet was mit menschlicher Arbeit entstand. Die Uniklinik Marburg hat gezeigt wie Widerstand gegen Finanzhaie funktioniert! Vom Chefarzt bis zur Pflegerin forderten alle die Rücknahme der Privatisierung. Mal ehrlich: Was ist wichtiger, ob Machens Hochzeitssüppchen in Mallorca schlürfte oder ob vor unseren Augen das Klinikum Stück für Stück zerschlagen wird, das einst den Bürgern gehörte. Übrigens: Rhön-Aktionäre freuen sich über eine Ausschüttung von 2 Milliarden, die der Verkauf an Fresenius gebracht hat. Geld, das unserem Gesundheitssystem verloren geht! Also, OB-Kandidaten, was werdet Ihr für die Rückführung des Klinikums in Hildesheimer Eigentum tun?!! Oder schaut Ihr „alternativlos“ zu, wie 1200 Mitarbeiter um ihren Arbeitsplatz und Hildesheimer BürgerInnen um ihre Gesundheitsversorgung fürchten müssen?


Diskussionen

  • marley ist dafür
    +2

    Rekommunalisierung ist ein wichtiges Thema und sollte uns alle angehen! Die Hinweise, wie der Konzern sonst agiert, sind hochinteressant. Wenn ich den Gedanken zuende denke, würde ich als Patient im Klinikum irgendwie auch der Rüstungsindustrie "zuarbeiten"? Dass ein KHS überhaupt Profite macht, die "ausgeschüttet" werden, ist doch schon seltsam. Sollten Gewinne nicht direkt in die weitere Verbesserung der Leistungen investiert werden? Wenn die Technik auf dem neusten Stand ist, könnte z.B. weiteres Personal eingestellt oder die Ernährung der Patientinnen und Patienten optimiert werden. Und warum können eigentlich Gewinne durch das Leid von Menschen entstehen? Irgendwie widerlich.

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